Skip links

Laut Bundesverband Wärmepumpe: 200.000 Neuanlagen im Jahr 2024

Der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) geht davon aus, dass im Jahr 2024 rund 200.000 Wärmepumpen neu installiert wurden. Diese Leistung ist solide, liegt jedoch hinter dem ursprünglichen Ziel des Bundeswirtschaftsministeriums von 500.000 Anlagen pro Jahr (ab 2024) und ca. 45 % hinten den Neuinstallationen aus dem Jahr 2023. Trotz diesem Rückgang im Vergleich zum Vorjahr gibt es positive Anzeichen für eine Erholung. Der BWP erwartet für 2025 eine Steigerung auf rund 260.000 neue Installationen. Damit liege die Zahl zwar noch unter den für die Klimaziele im Gebäudesektor notwendigen Werten, allerdings geben die steigenden Förderzahlen der KfW Hoffnung, dass sich der Markt in den kommenden Jahren weiter stabilisieren und die Zahlen der Neuinstallationen ansteigen wird.

Der Rückgang im Jahr 2024 lässt sich laut den Experten des Bundesverbandes Wärmepumpe vor allem durch Unsicherheiten bei den Verbrauchern erklären, etwa im Hinblick auf die Ankündigungen zur kommunalen Wärmeplanung und die Bekanntheit der Förderprogramme. Diese Hürden haben viele Hausbesitzer zögern lassen, was sich auch negativ auf den gesamten Markt der Wärmeerzeuger ausgewirkt hat. Dennoch zeigt sich, dass die zunehmende Förderung durch die KfW ein durchaus positives Signal für die weitere Marktentwicklung sendet.

Analysierte Szenarien

Die Erwartungen des BWP für das kommende Jahr 2025 basieren auf Prognosen einer Branchenstudie die der Verband in zwei Szenarien modelliert hat. Im ersten Szenario („Business as usual“) werden die derzeit gültigen Rahmenbedingungen fortgeführt, wobei auch Unsicherheiten bezüglich der Finanzierung der BEG-Förderung und Diskussionen über die Zukunft der Heizungsregelungen im Gebäudeenergiegesetz berücksichtigt wurden. In diesem Szenario ist der europäische Emissionshandel (EU ETS 2), der ab 2027 startet, das zentrale Instrument zur Lenkung des Marktes.

Obwohl sich der Wärmepumpenmarkt in den nächsten beiden Jahren leicht erholen würde, zeigt die Prognose, dass es Ende der 2020er Jahre erneut zu einer deutlichen Kaufzurückhaltung kommen könnte. Hohe CO2-Preise würden zwar den Marktanteil der Wärmepumpe erheblich steigern, jedoch würde der EU-Emissionshandel dazu führen, dass Verbraucher ihre Heizgewohnheiten anpassen und sparsamer heizen, anstatt in eine neue Erneuerbare-Heizung zu investieren. Infolgedessen würde die Zielmarke von 500.000 jährlich installierten Wärmepumpen voraussichtlich erst 2030 erreicht werden.

Im zweiten Szenario („ambitioniert“) wird ein Weg aufgezeigt, wie die Wärmepumpen-Branche in Deutschland durch gezielte Maßnahmen positive Impulse erhalten könnte. Ein zentraler Bestandteil dieses Szenarios ist, dass die Bundesregierung die Öffentlichkeit rechtzeitig und transparent auf den bevorstehenden Emissionshandel und die zu erwartenden Preisanstiege vorbereitet. Zudem sollte die neue Legislaturperiode genutzt werden, um den Strompreis zu senken, etwa durch Absenkungen bei Netzentgelten, Stromsteuer und Mehrwertsteuer, um Anreize für Investitionen in Wärmepumpen zu schaffen.

Neben den steigenden Preisen für fossile Brennstoffe würde ein solches Vorgehen ein positives Signal für die verstärkte Nutzung von erneuerbarem Strom senden. Wenn zudem verlässliche Rahmenbedingungen für Förderungen und das Gebäudeenergiegesetz bestehen, könnte der Markt für Wärmepumpen in den kommenden Jahren rasch auf das Niveau von 2023 ansteigen. Ab 2027 wären dann jährlich mindestens 500.000 Installationen realistisch.

Die Studie verdeutlicht, dass es nicht ausreicht, sich nur auf den CO2-Emissionshandel zu verlassen, der ab 2027 für die Sektoren Gebäude und Verkehr eingeführt wird und voraussichtlich zu höheren Kosten für fossile Energieträger führt. Stattdessen benötigen Industrie, Handwerk und Gebäudeeigentümer positive Anreize, die den Umstieg auf erneuerbare Alternativen, insbesondere Wärmepumpen, fördern und erleichtern. Um dies zu erreichen, sollten laut dem Bundesverband Wärmepumpe auch Maßnahmen zur Entlastung des Strompreises, wie etwa bei der Stromsteuer und den Netzentgelten, berücksichtigt werden. Gleichzeitig sollte die Unterstützung durch bestehende Förderprogramme und gesetzliche Regelungen stabil gehalten werden.

Laut dem BWP ist in der Wahrnehmung von Politik und Öffentlichkeit die Bedeutung des Gebäudesektors in den letzten Jahren stark gestiegen.

„Wir erwarten von den […] Parteien, dass sie mit der gestiegenen Sensibilität verantwortlich umgehen. Polemische Debatten um eine mögliche Rücknahme der sinnvollen Vorgaben für neue Heizungen im GEG oder zu vermeintlich astronomischen Kosten schaden der deutschen Wirtschaft, die auf Planungssicherheit angewiesen ist. Die Parteien sollte das Ziel verbinden, dass Deutschland auch weiterhin zu den Vorreitern bei der Klimaschutztechnologie Wärmepumpe gehört“, sagt Dr. Sabel (BWP).

Wenn Sie sich zu diesen oder ähnlichen Themen tiefgehender informieren möchten, empfehlen wir Ihnen die Fachinformationen im „Energiespar-Wiki“ der Landeskampagne „Energieberatung Saar“.

Quellen:
https://www.waermepumpe.de/fileadmin/user_upload/2024-11-26_PI_Vorabvorstellung_Branchenstudie_2025.pdf

Home
Veranstaltungen
News
WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner