Skip links

Erneuerbare erreichen fast 60% an der öffentlichen Nettostromerzeugung 2023

Im letzten Jahr haben die Photovoltaikanlagen in Deutschland, laut der „Energy-Charts“ des Frauenhofer-Institutes für Solare Energiesysteme ISE ca. 59,9 Terrawattstunden Solarstrom erzeugt, wovon 6,4 TWh bei den Energieerzeugern direkt verbraucht und genutzt wurden. Damit haben die Photovoltaikanlagen einen neuen Rekord aufgestellt. Laut dem Institut gilt dasselbe für Windkraft, wohingegen die Produktion in Kohlekraftwerken deutlich zurückgegangen ist.

Insgesamt konnten erneuerbare Energien einen Rekordanteil von 59,7 Prozent an der öffentlichen Nettostromerzeugung beisteuern.

Nach den Freiburger Forschern ergibt sich, dass die Windkraft an Land und auf See mit einer Produktionsmasse von 139,8 TWh (32% Anteil an der öffentl. Nettostromerzeugung) die wichtigste erneuerbare Quelle für die öffentliche Stromversorgung darstellt. Windparks produzierten 2023 dabei ca. 14% mehr als im Jahr 2022. Dabei lag die Produktion aus Onshore-Windkraft höher als die Offshore-Produktion. Allerdings wurde das Ziel von 4 Gigawatt neu installierter Windkraftleistung 2023 merklich verfehlt, da der Zubau von neuen Windparks eher langsam vorrangeht.

Im Gegensatz dazu läuft der Photovoltaik-Zubau außerordentlich gut. Die neu installierte Leistung im Jahr 2023 wird auf ca. 14 Gigawatt geschätzt, womit das offizielle Ziel von einem Zubau von 9 Gigawatt weit überschritten werden konnte. Dabei war der Zubau zum ersten Mal zweistellig. Zusätzlich wurde im Juni 2023 ein neuer Monatsrekord aufgestellt. Die Photovoltaikanlagen Deutschlands produzierten in diesem Monat rund 9 TWh Solarstrom. Von den 59,9 TWh Solarstroms, welche letztes Jahr erzeugt wurden, wurden 53,3 TWh in das öffentliche Netz geleitet und 6,4 TWh im Eigenverbrauch genutzt.

Die Wasserkraft konnte einen kleinen Zuwachs verzeichnen. Mit 20,5 TWh konnte sie einen Zubau von ca. 3 TWh im Vorjahresvergleich vorweisen, wobei die Wasserkraft damit noch immer eine der weniger genutzten erneuerbaren Energiequellen in Deutschland darstellt.

Ziemlich unverändert blieb hingegen das Erzeugungsvolumen aus Biomasse-Anlagen (42,3 TWh).

Zusammengerechnet kamen die Erneuerbaren Energien im Jahr 2023 auf ca. 260 TWh, ein Plus von 7% im Vorjahresvergleich. Der Anteil der Erneuerbaren an der öffentlichen Nettostromerzeugung stieg daher laut Fraunhofer Institut auf 57,1% an. Der Anteil an der gesamten Nettostromerzeugung stieg im letzten Jahr von 45,5% (2022) auf 54,9% (2023). Die gesamte Nettostromerzeugung beinhaltet neben der öffentlichen Nettostromerzeugung auch den solaren Selbstverbrauch und die Eigenerzeugung von Industrie- und Gewerbebetrieben. Da Letzteres meist mit Gas erfolgt, liegt der EE-Anteil etwas unter dem Anteil bei der öffentlichen Stromerzeugung.

Lange Zeit war Deutschland „Stromexport-Weltmeister“, inzwischen hat sich das allerdings geändert. Während im Jahr 2022 ein Exportüberschuss in Höhe von 27,1 TWh verzeichnet wurde, berichtete das Institut für das Jahr 2023 von einem Importüberschuss in Höhe von 11,7 TWh. Laut den Forschern gibt es für diese Entwicklung vielseitige Gründe. Nahegelegene Länder hatten im vergangenen Sommer geringere Stromerzeugungskosten und hohe Preise für CO2-Zertifikate machten den Import attraktiver. Exportiert wurde hauptsächlich nach Österreich und Luxemburg, während der Import durch Dänemark, Norwegen und Schweden erfolgte. Nachdem der Preis für CO2-Zertifikate im Winter jedoch wieder günstiger wurde, veränderte sich der Trend wieder. Im November 2023 waren der Import und Export wieder eher ausgeglichen, im Dezember wurde wieder ein Exportüberschuss erreicht.

Ein verbesserter Netzausbau und steigende Speicherkapazitäten sind essentiell für einen reibungslosen Ausbau der erneuerbaren Energien. Über den Ausbau der Speicherkapazitäten im Laufe des vergangenen Jahres informierten wir Sie daher bereits in unserer Februar-Ausgabe in einem gesonderten Beitrag.

Quelle: https://www.energy-charts.info/index.html?l=de&c=DE

Home
Veranstaltungen
News
WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner