
Rasantes Wachstum bei großen Batteriespeichern
Bereits über die Hälfte der Stromerzeugung in Deutschland erfolgt aus erneuerbaren Energien – zum größten Teil aus Photovoltaik und Windenergie. Beide sind in ihrer Produktionskapazität stark vom Wetter beeinflusst. Bei schlechten Wind- oder Sonnenverhältnissen sinkt die Produktion von Energie, während sie mit windigerem und sonnigerem Wetter ansteigt. Aufgrund der Beschaffenheit dieser Stromquellen wird es daher perspektivisch eine zunehmend zentrale Herausforderung des Stromsystems der Zukunft sein, dass diese stärkeren Schwankungen ausgeglichen werden, insbesondere, wenn der Anteil der erneuerbaren Energien in der Stromversorgung weiter steigen soll.
Die Nutzung von Energiespeichern in allen Bereichen (Strom, Wärme, Wasserstoff) spielt dabei eine zentrale Rolle und ermöglicht eine nachhaltige Energieversorgung auch in Zeiten von schlechten Wind- und Sonnenverhältnissen.

Die Kapazitäten stationärer Batteriespeicher sind in Deutschland im Jahr 2024 deutlich gewachsen. Nach Angaben des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW) wurden im Jahr 2024 fast 600.000 neue Batteriespeicher installiert.
Neben Heimspeichern gewinnen auch Gewerbe- und Großspeicher zunehmend an Bedeutung. Die Einschätzung des Verbands basiert auf Daten der Bundesnetzagentur sowie Hochrechnungen zu Nachmeldungen. Der Markt für gewerbliche Speicher verzeichnet ein Wachstum. Im vergangenen Jahr stieg die installierte Kapazität um 26 Prozent, während die Anzahl der Speicher um mehr als 60 Prozent zunahm. Zum Jahreswechsel waren insgesamt über 1,8 Millionen Speicher mit einer Gesamtkapazität von etwa 19 Gigawattstunden in Betrieb. Diese Kapazität reicht aus, um den durchschnittlichen täglichen Strombedarf von mehr als zwei Millionen Zweipersonen-Haushalten in Deutschland zu decken. Der größte Anteil entfällt auf Heimspeicher mit 15,4 Gigawattstunden, gefolgt von Gewerbespeichern mit 1,4 Gigawattstunden und Großspeichern mit 2,2 Gigawattstunden. Die Kombination von Photovoltaikanlagen mit Batteriespeichern ist inzwischen weit verbreitet und wirtschaftlich attraktiv. Neben der Senkung der Stromkosten für Betreiber tragen Speicher zur Entlastung der Netze und zur Reduzierung der Gesamtkosten der Energiewende bei.
Eine kürzlich beschlossene Gesetzesreform erleichtert zudem den flexibleren Einsatz von Batteriespeichern. Dadurch kann überschüssiger Solarstrom effizienter genutzt und das Stromnetz weiter stabilisiert werden. Batteriespeicher mit einer Kapazität von mehr als einer Megawattstunde verzeichnen derzeit das stärkste Wachstum. Im Jahr 2024 wurden rund 100 neue Großspeicher mit einer Gesamtkapazität von etwa 0,8 Gigawattstunden installiert. Dies entspricht mehr als einer Verdopplung des Zubaus im Vergleich zum Vorjahr, als die neu installierte Kapazität bei 0,3 Gigawattstunden lag.
Prognosen zufolge könnte sich die installierte Kapazität großer Batteriespeicher in den kommenden zwei Jahren verfünffachen. Diese Entwicklung trägt wesentlich zur Stabilisierung des Stromnetzes bei, da Großspeicher Schwankungen in der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien ausgleichen können. Um den Ausbau weiter voranzutreiben, wird eine Beschleunigung der Genehmigungsverfahren sowie eine stärkere Berücksichtigung von Speichern in der Weiterentwicklung des Strommarktdesigns gefordert.
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Quellen:
https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Artikel/Energie/Energiespeicher/speicher-fuer-die-energiewende.html
https://www.geb-info.de/marktuebersicht/zahl-grosser-batteriespeicher-steigt-rasant