
Schutz vor Sommerhitze: Maßnahmen fürs Zuhause
Steigende Durchschnittstemperaturen und zunehmend heißere Sommer stellen für viele Menschen eine gesundheitliche Belastung dar. Besonders ältere Personen, Menschen mit Vorerkrankungen sowie Säuglinge und Kleinkinder reagieren empfindlich auf hohe Temperaturen. Mögliche Symptome und Folgen intensiver Hitze und hitzebedingter Kreislaufprobleme sind unter anderem Schwindel, Verwirrtheit, Erschöpfung, Ohnmacht oder Hitzschlag.
Um Kreislaufproblemen vorzubeugen, ist es wichtig, regelmäßig Wasser zu trinken, auch wenn kein Durstgefühl besteht. Einige Medikamente – etwa bestimmte Blutdrucksenker – können die körpereigene Temperaturregulation zusätzlich beeinträchtigen. Eine möglichst kühle Umgebung – insbesondere in Wohnräumen und am Arbeitsplatz – trägt entscheidend dazu bei, die körperliche Belastung durch Hitze zu reduzieren.
Folgende Maßnahmen eignen sich, um Innenräume an heißen Tagen angenehm kühl zu halten und gesundheitlichen Risiken vorzubeugen:
- Verschattung und gezielte Lüftung als Basis
Eine effektive Möglichkeit, die Aufheizung von Räumen zu reduzieren, ist die frühzeitige Verschattung der Fenster. Am wirksamsten sind außenliegende Systeme wie Jalousien, Rollläden, Klappläden oder Markisen, da sie das direkte Eindringen von Sonnenstrahlen verhindern. Auch das richtige Lüftungsverhalten trägt wesentlich zu einem angenehmen Raumklima bei. Empfehlenswert ist das Öffnen der Fenster in den kühleren Morgen- und Nachtstunden. Besonders effizient ist das sogenannte Querlüften, also das gleichzeitige Öffnen von gegenüberliegenden Fenstern, um einen schnellen Luftaustausch zu ermöglichen. Während der heißen Tageszeiten sollten Fenster hingegen geschlossen bleiben, um das Eindringen warmer Luft zu vermeiden.
- Bauliche Maßnahmen für langfristigen Hitzeschutz
Eine gute Wärmedämmung schützt nicht nur im Winter vor Kälte, sondern bietet auch im Sommer entsprechende Vorteile. Massive Bauteile wie Innen- und Außenwände oder Estriche wirken als thermische Speichermasse. Sie verzögern das Eindringen der Wärme in den Innenraum und tragen dadurch zu einer gleichmäßigeren Raumtemperatur bei.
- Begrünte Dächer und Fassaden fördern Kühlung und ein gesundes Mikroklima
Begrünung an Dächern und Fassaden gelten als besonders effektive Maßnahme zur Reduzierung der Umgebungstemperatur, insbesondere in städtischen Gebieten. Durch Verdunstung von Wasser tragen sie zur Abkühlung der Luft bei und können die Temperatur lokal spürbar um mehrere Grad Celsius senken. In dicht besiedelten Bereichen, in denen die Temperaturen im Vergleich zum Umland deutlich höher ausfallen können, ist dieser Effekt besonders relevant. Zusätzlich verbessern Dach- und Fassadenbegrünungen die Luftqualität und bieten Lebensräume für Insekten und Vögel. Solche Begrünungsmaßnahmen sind nicht nur im Bereich der Städteplanung relevant und stetig auf dem Vormarsch, sondern können auch das eigene Zuhause spürbar kühlen.
- Moderne Fensterverglasung und Wärmepumpen als technische Ergänzung
Neben klassischen Maßnahmen wie Verschattung und Dämmung können auch technische Lösungen zum Hitzeschutz beitragen. So kommt bei Fenstern zunehmend eine Dreifachverglasung mit spezieller Beschichtung zum Einsatz. Entscheidend ist hierbei der sogenannte g-Wert, der angibt, wie viel Sonnenenergie durch das Glas dringt. Während herkömmliche Wärmeschutzverglasung einen g-Wert von etwa 0,55 aufweist, erreichen moderne Sonnenschutzverglasungen Werte von bis zu 0,2. Das bedeutet, dass bis zu 80 Prozent der Sonnenwärme abgehalten wird.
Wärmepumpen lassen sich neben der Heizfunktion auch zur Kühlung von Gebäuden einsetzen. Bei der passiven Kühlung wird Wärme über das Heizsystem aus dem Gebäudeinneren abgeführt, was zu einer moderaten Temperatursenkung führen kann. Aktive Kühlung durch Wärmepumpen ist effektiver, erfordert jedoch mehr Energie. Luft-Luft-Wärmepumpen, die in vielen südlichen Ländern bereits weit verbreitet sind, bieten eine kompakte Lösung für Heizen und Kühlen.
- Kombination mehrerer Maßnahmen erhöht die Wirksamkeit
Ein effektiver Schutz vor sommerlicher Überhitzung ergibt sich in der Regel aus dem Zusammenspiel verschiedener Maßnahmen. Die Kombination baulicher Lösungen, wie Dämmung, Verschattung oder Begrünung, mit modernen technischen Systemen wie spezieller Fensterverglasung und Wärmepumpen kann die Innenraumtemperaturen spürbar reduzieren und den Wohnkomfort verbessern.
Quellen:
https://www.geb-info.de/sommerlicher-waermeschutz/diese-massnahmen-helfen-bei-hitze
https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/energie/energetische-sanierung/wohnung-kuehlen-was-hilft-gegen-hitze-zu-hause-27952
Bildquelle:
https://pixabay.com