
Rückblick zum Fachtag “Tag der Solarenergie”
Am Donnerstag, den 18. September 2025, fand erneut im Rahmen der Landeskampagne „Energieberatung Saar“ in Kooperation mit ARGE SOLAR e.V. die Online-Fachtagung „Tag der Solarenergie“ statt. Die Veranstaltung stieß mit einer Teilnehmerzahl von ca. 40 Personen auf großes Interesse. Zahlreiche interessierte kommunale Vertreter:innen, Fachleute aus der Energiewirtschaft, Mitarbeiter:innen von Stadt- und Gemeindewerken, Unternehmen oder Wohnungsbaugesellschaften, Energieberater:innen, Architekten:innen, Ingenieure:innen und Handwerker:innen nahmen teil und ermöglichten den Austausch über aktuelle Entwicklungen rund um die Solarenergie.
Im Mittelpunkt stand der breite und praxisnahe Überblick über die aktuellen technischen, regulatorischen und marktbezogenen Aspekte der Photovoltaik. Dabei boten die Beiträge fundierte Einblicke, regten zur Diskussion an und zeigten auf, wie vielfältig die Anwendungsmöglichkeiten der Solarenergie bereits heute sind – und welche Potenziale vielleicht noch ungenutzt sind.
Die Veranstaltung wurde durch Dr. Lesya Matiyuk, Abteilungsleiterin für Energie-, Industrie- und Fachkräftepolitik im Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitales und Energie, eröffnet. Sie begrüßte die Teilnehmenden und betonte dabei die Bedeutung der Solarenergie.
Im Anschluss gab Jannik Palumbo vom Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitales und Energie einen detaillierten Einblick in die aktuelle Marktlage im Saarland. Basierend auf einer Auswertung des Marktstammdatenregisters beleuchtete er die Entwicklung beim Zubau von Photovoltaikanlagen und Batteriespeichersystemen.
Dr. Daniel Turchi vom Ministerium für Inneres, Bauen und Sport stellte in seinem Vortrag die neue Landesbauordnung (LBO) vor, welche zentrale Vorgaben zur Solarenergie im Saarland enthält. Die Teilnehmenden zeigten großes Interesse an den rechtlichen Rahmenbedingungen, die in der Praxis oft die erste Hürde darstellen.
Einen spannenden Überblick über die technischen Entwicklungen und vielfältigen Anwendungsfelder der Photovoltaik gab Dr. Harry Wirth vom Fraunhofer ISE. Er zeigte auf, wie sich Wirkungsgrade verbessern, Materialien effizienter werden und neue Technologien weitere Möglichkeiten eröffnen. Der Beitrag war ein Blick in die Zukunft der Photovoltaik.
Auch Fabian Flade vom Allianz Bauwerkintegrierte Photovoltaik e.V. griff das Thema technischer Innovation auf. Sein Vortrag zu gebäudeintegrierter Photovoltaik (BIPV) hob die Potenziale dieser Trend-Technologie hervor. Die Kombination aus Funktionalität, Energieerzeugung und Ästhetik wurde hierbei betont.
Nach einer kurzen Pause ging es weiter mit einem praxisorientierten Vortrag von Joseph Bergner von der HTW Berlin, der die technischen Grundlagen von Solarsteckergeräten (Balkonkraftwerken) vermittelte. Er zeigte, wie solche niedrigschwelligen Systeme zur breiteren Teilhabe an der Energiewende beitragen können – insbesondere im städtischen Raum oder in Mietverhältnissen.
Der Beitrag von Dr. Jan Figgener der RWTH Aachen im Anschluss widmete sich der aktuellen Markt- und Technologieentwicklung im Bereich der dezentralen Stromspeicher. Seine fundierte Analyse bot Orientierungshilfen für die Auswahlkriterien und Einsatzmöglichkeiten solcher Speichersysteme.
Ein innovatives Beispiel für sektorübergreifende Nutzung von PV-Anlagen stellte Nicholas Broß (htw saar) vor. Sein Vortrag zum Aufbau kalter Nahwärmenetze durch Nachrüstung von PV-Freiflächenanlagen mit solaren Wärmeübertragern zeigte eindrucksvoll, wie Solarenergie nicht nur zur Strom-, sondern auch zur Wärmeversorgung beitragen kann – ein Aspekt, der nur selten beleuchtet wird.
Wie sich der Ausbau von Photovoltaik auf das Stromnetz und damit die Arbeit von Energieversorgungsunternehmen auswirkt, erläuterten Benedikt Kessler (energis-Netzgesellschaft mbH) und Riccardo Nobile (energis GmbH). Sie sprachen offen über die Herausforderungen bei Netzanschlüssen, Spannungsstabilität und Flexibilität aus Sicht des Energieversorgers. Auch hier wurde deutlich: Die Energiewende braucht intelligente Verteilnetze und vorausschauende Planung.
Zum Abschluss präsentierte Manuel Klingler (VSE AG) verschiedene Modelle zur Vermarktung von Solarstrom. Neben klassischen Einspeisevergütungen wurden auch innovative Ansätze wie Mieterstrom oder Direktvermarktung diskutiert und mit Beispielen erläutert.
Abschließend lässt sich feststellen, dass die Fachtagung „Tag der Solarenergie“ nicht nur aktuelles Wissen vermittelt hat, sondern auch einen wichtigen Dialog anstoßen konnte, der über die Veranstaltung hinaus wirken wird. Die große Teilnehmerzahl, Beteiligung vor Ort und die Offenheit für Diskussionen zeigten: Die Solarenergie im Saarland ist zwar auf einem guten Weg, erfordert aber weiterhin gemeinsame Anstrengungen und kluge und innovative Konzepte.
Die Folien zu unseren Veranstaltungen sowie weiterführende Informationen finden Sie im Energiespar-WIKI der Landeskampagne „Energieberatung Saar“.
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