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Rückblick: „Umsetzung der Kommunalen Wärmeplanung in der Praxis“

Am Montag, den 30. Juni 2025 fand der dritte Teil der Veranstaltungsreihe zur kommunalen Wärmeplanung im Saarland statt. Die Veranstaltung stand unter dem Titel „Umsetzung der Kommunalen Wärmeplanung in der Praxis“, wurde erneut von der Landeskampagne „Energieberatung Saar“ des Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitales und Energie (MWIDE) in Kooperation mit der AG kommunale Wärmeplanung organisiert und hybrid (vor Ort im Saarländischen Ministerium für Wirtschaft als auch online) durchgeführt. Insgesamt nahmen rund 70 Personen teil. Darunter befanden sich Vertreterinnen und Vertreter aus Kommunen, Stadtwerken, Wohnungswirtschaft, Energiewirtschaft, Beratung, Planung und Handwerk.

Nach der Begrüßung durch Dr. Lesya Matiyuk (MWIDE) und Dr. Hans-Henning Krämer (AG kommunale Wärmeplanung) eröffnete Henrike Jacob (MWIDE) mit einem Überblick über den aktuellen Stand der kommunalen Wärmeplanung im Saarland. Dabei wurden auch die bestehenden Unterstützungsangebote des Landes vorgestellt. Daran anknüpfend präsentierten Nicolas Deutsch und Josephine Neuhaus (PwC) die neu eingerichtete Beratungsstelle für Kommunen sowie weiterführende Unterstützungsmaßnahmen des Ministeriums.

Besonderes Interesse weckte der Programmpunkt „Erfahrungsberichte aus der kommunalen Praxis“. Im Fokus stand dabei die kommunale Wärmeplanung der Stadt Ottweiler, die in Zusammenarbeit mit energis und dem Softwareanbieter greenventory realisiert wird. Lucy Becker, Koordinatorin für kommunale Entwicklungspolitik, und Christoph Hassel, Leiter des Amts für Stadtentwicklung und Umwelt der Stadt Ottweiler, gaben Einblicke in den Planungsprozess und die Umsetzung vor Ort. Das Beispiel Ottweiler wurde von den Teilnehmenden mehrfach als gelungen hervorgehoben und zeigt, wie erfolgreiche Wärmeplanung durch engagierte kommunale Strukturen und interdisziplinäre Zusammenarbeit gelingen kann. Martin Backes (energis) unterstrich das Engagement der Stadtverwaltung. Gleichzeitig verwies er auf den Investitionsbedarf bei der Umsetzung der Wärmewende und auf die zentrale Rolle der Förderkulisse des Bundes.

Ralph Schmidt, Geschäftsführer der ARGE SOLAR, bestätigte die vielerorts positive Entwicklung, dass die Erstellung der kommunalen Wärmepläne in einigen saarländischen Kommunen oft sogar schneller als ursprünglich angenommen erfolgt. In der anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass die Zusammenarbeit zwischen Kommunen, externen Dienstleistern, Stadtwerken, Netzbetreibern und weiteren lokalen Akteuren sehr konstruktiv funktioniert. Auch das Engagement vor Ort ist erkennbar: Gewerbe, Haushalte und andere Beteiligte bringen sich aktiv ein, was das gemeinsame Verständnis für die Ziele der Wärmeplanung deutlich stärkt. Gleichzeitig zeigt sich jedoch, dass mit Blick auf die Umsetzung konkreter Projekte, trotzdem viele Fragen offenbleiben. Besonders Themen wie Akzeptanz, Wirtschaftlichkeit und Verbindlichkeit sind noch nicht abschließend geklärt.

Ein weiterer Themenschwerpunkt war den Potentialen und Rahmenbedingungen für die kommunale Wärmeplanung gewidmet. Dr. Bettina Hübschen von der Saarländischen Wasserstoffagentur stellte die möglichen Beiträge von Wasserstoff zur zukünftigen Wärmeversorgung vor. Wonach Dennis Becker (FIRU mbH) in seinem Beitrag beleuchtete, wie die Ergebnisse aus der Wärmeplanung mittels Bauleitplanung in die kommunale Praxis übertragen werden können.

In einem abschließenden Praxisbeitrag berichtete Christiane Sperling vom Gaswerk Illingen Zweckverband über das geplante Pionierprojekt zur klimaneutralen Wärmeversorgung in Illingen. Hierbei wird Abwasser als Wärmequelle genutzt. Ein innovativer Ansatz, der zeigt, wie Wärmeplanung in konkrete, nachhaltige Projekte münden kann.

Die abschließende Diskussion bot Raum für Rückfragen und Anregungen der Teilnehmenden. Dabei wurde unter anderem der Wunsch laut, künftig auch einen bundesweiten Vergleich mit anderen Landesstrategien stärker zu berücksichtigen. Hierzu wurde angeregt, in kommenden Veranstaltungen weitere Landesenergieagenturen einzuladen und deren Erfahrungen vorzustellen.

Teil 4 der Veranstaltung ist für Oktober geplant. Im Fokus stehen dann der Vergleich landesweiter Ansätze sowie weitere Praxisbeispiele und innovative Umsetzungsideen. Die Veranstaltung am 30. Juni zeigte erneut, wie wertvoll der kontinuierliche Austausch zwischen Kommunen, Landesinstitutionen und Praxisakteuren ist, um die Wärmewende gemeinsam voranzubringen. Das hybride Format wurde von den Teilnehmenden durchweg positiv bewertet und ermöglichte eine breite Beteiligung.

Aktuelle und verlässliche Informationen zur kommunalen Wärmeplanung sowie zur Umsetzung auf Landesebene, finden Sie auf der Seite Wärmewende des Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitales und Energie.[1]

Um die Kommunen bei der Umsetzung der Wärmeplanung bestmöglich zu unterstützen, hat Energieminister Jürgen Barke eine zentrale Beratungsstelle geschaffen. Seit dem 9. Mai 2025 können Kommunen auf digitale sowie persönliche Dienstleistungen zurückgreifen, die ihnen bei der Erstellung und Umsetzung ihrer individuellen Wärmepläne helfen. Die Anlaufstelle besteht aus einem Informationsportal und einem Projektbüro. Während das Informationsportal als eine digitale Plattform alle relevanten Informationen zum Thema kommunale Wärmeplanung bereitstellt, können sich die Kommunen sowohl schriftlich als auch telefonisch an das Projektbüro wenden.


Informationsportal
Erreichbar ist das Portal unter: www.saarland.de/waermewende

Beratungsstelle kommunale Wärmeplanung
🕖 Montag bis Freitag von 8.30 Uhr bis 16.30 Uhr
📧 waermewende@wirtschaft.saarland.de
📞 0681 981 4444

Bilder: ARGE Solar e.V.

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