Heizspiegel 2025: Steigende Heizkosten auch in diesem Winter
Am 23. September 2025 veröffentlichte die Beratungsgesellschaft co2online gemeinsam mit dem Deutschen Mieterbund e.V. den „Heizspiegel für Deutschland 2025“ – eine vom Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUKN) geförderte Datenerhebung und Kostenprognose, welche bundesweite Vergleichswerte für Heizkosten und Energieverbräuche liefert.
Heizen wird in Deutschland in diesem Jahr wieder spürbar teurer. Betroffen sind hierbei laut den Prognosen sämtliche Energieformen, die Teil der Datenerhebung waren – von Heizöl und Gas über Fernwärme bis hin zu Holzpellets und auch Wärmepumpen. Die Expertinnen und Experten gehen zudem davon aus, dass der aktuelle Kostentrend auch im kommenden Jahr 2026 anhalten wird.
Grundlage des Rechenmodells ist stets eine 70 Quadratmeter große Wohnung in einem Mehrfamilienhaus. Die durchschnittlichen Heizkosten mit Erdgas steigen im Jahr 2025 laut der Berechnung um rund 15 Prozent auf etwa 1.180 Euro. Bei Fernwärme fällt der Anstieg mit zwei Prozent auf 1.245 Euro moderater aus, während Haushalte mit Heizöl drei Prozent mehr zahlen müssen – durchschnittlich 1.055 Euro. Ebenfalls deutlich ist der Kostenanstieg beim Heizen mit Holzpellets (plus 20 Prozent auf 740 Euro) und bei Wärmepumpen (plus fünf Prozent auf 715 Euro), wobei diese Heizmethoden nach wie vor eine spürbare Kostenersparnis gegenüber den fossilen Methoden ermöglichen.
Als zentrale Ursachen für diesen Kostentrend nennt der Heizspiegel 2025 die gestiegenen Energiepreise sowie den kalten Winter zu Jahresbeginn, der den Energieverbrauch vieler Haushalte erhöht hat. Die durchschnittlichen Heizkosten waren im Vorjahr zu großen Teilen leicht rückläufig.
Öl und Gas mit stärkster Preissteigerung
Auch mittel- und langfristig ist keine Entspannung in Sicht. Nach Einschätzung von co2online werden die Heizkosten bis 2026 weiter zunehmen – langfristig sogar deutlich stärker. Besonders betroffen dürften demnach fossile Energieträger sein: „In 20 Jahren werden sie [die Kosten für das Heizen mit Gas und Öl] etwa dreimal so hoch sein wie heute“, prognostizieren die Expertinnen und Experten.
Verantwortlich dafür seien vor allem der steigende CO₂-Preis sowie höhere Gasnetzgebühren, die infolge sinkender Kundenzahlen auf weniger Verbraucherinnen und Verbraucher umgelegt werden. Bei Fernwärme und Holzpellets rechnet man in den kommenden zwei Jahrzehnten mit einer Verdoppelung der Kosten. Am günstigsten könnte sich demnach die Nutzung von Wärmepumpen entwickeln – dank besserer politischer Rahmenbedingungen und eines wachsenden Anteils erneuerbarer Energien im Strommix, die die Betriebskosten dämpfen.
Effizienzmaßnahmen bieten Einsparpotenzial
Trotz der steigenden Preise bestehen erhebliche Einsparmöglichkeiten für private Haushalte. Nach Berechnungen von co2online könnten neun von zehn Haushalten ihre Heizkosten im Durchschnitt um rund 400 Euro pro Jahr senken. Häufig bleibe vorhandenes Einsparpotenzial aber unausgeschöpft.
Schon kleine Maßnahmen – etwa das korrekte Stoßlüften bei heruntergedrehter Heizung, eine angepasste Raumtemperatur oder einen reduzierten Warmwasser-Verbrauch – können den Energieverbrauch um bis zu zehn Prozent senken.
Darüber hinaus empfehlen die Fachleute technische Maßnahmen wie den hydraulischen Abgleich, den Austausch ineffizienter Umwälzpumpen oder die Dämmung von Heizungsrohren. Größere Investitionen – etwa neue Fenster, eine gedämmte Gebäudehülle oder der Umstieg auf erneuerbare Heizsysteme – bieten hierbei langfristig die größten Einsparpotenziale und reduzieren zugleich den CO₂-Ausstoß.
Diese und ähnliche Maßnahmen sind unter Umständen förderfähig, wodurch die Senkung des eigenen Energieverbrauchs deutlich vereinfacht wird.
Die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass die Wärmeerzeugung ein zentraler Faktor der Energiewende ist, an dem enorme und langfristige Einsparpotentiale bestehen. Während fossile Heizsysteme langfristig an Wirtschaftlichkeit verlieren, können Investitionen in Energieeffizienz und Erneuerbare Technologien nicht nur Kosten senken, sondern auch die Abhängigkeit von schwankenden Energiepreisen reduzieren.
Weiterführende Informationen zu diesem Thema finden Sie auf der Seite “Energetische Sanierung“ oder in unseren Fachinformationen des Energiespar-WIKI der Landeskampagne „Energieberatung Saar“.
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Quellen:
https://www.heizspiegel.de/heizkosten-pruefen/heizspiegel/
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/heizkosten-heizspiegel-prognose-100.html
