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Energiewende in Gebäuden: Warum Energieeffizienz wichtig ist

Energieeffizienz in Gebäuden ist ein wichtiger Faktor für eine klimaneutrale Zukunft. Abgesehen davon, dass sie CO2 Emissionen senkt, reduziert sie die Betriebskosten und sorgt außerdem für mehr Komfort und Unabhängigkeit im eigenen Haus. In einem aktuellen Video der Deutschen Energie-Agentur (dena) erklärt Christian Sollte, Bereichsleiter „Klimaneutrale Gebäude“, anschaulich, was Energieeffizienz konkret bewirkt und wie sie im Rahmen einer Sanierung umgesetzt werden kann.

Was Energieeffizienz bewirkt

„Energieeffizienz im Gebäude bedeutet: weniger Betriebskosten, weniger Energieverbrauch und eine Technik, die effizienter und wirtschaftlicher läuft. Das bringt eine ganze Reihe an Vorteilen“, so Stolte. Sie sorgt dafür, dass unsere Haustechnik wirtschaftlicher arbeitet und der Energieverbrauch nachhaltig sinkt. Damit ist sie nicht nur aus ökologischer Sicht, sondern auch aus wirtschaftlicher Perspektive sinnvoll.

Doch Effizienz beginnt nicht beim Austausch einzelner Geräte, sondern bei einer ganzheitlichen Betrachtung des Gebäudes. Dafür empfiehlt Stolte sich einen Energieberater oder eine Energieberaterin zur Unterstützung zu holen. Zudem einen individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) zu erstellen, der das gesamte Gebäude energetisch analysiert und sinnvolle Maßnahmen Schritt für Schritt vorschlägt.

Energieeffizienz wirkt auch auf gesellschaftlicher Ebene. Sie stärkt die regionale Wertschöpfung, was die Abhängigkeit von teuren Energieimporten reduziert. Auch die Netzausbaukosten werden durch den geringen Verbrauch gesenkt, wodurch die Energienetze spürbar entlastet werden. Außerdem werden Haushalte mit geringem Einkommen überproportional durch die sinkenden Betriebskosten entlastet. So werden steigende Energiepreise für Mieter:innen sowie Eigentümer:innen weniger zur Belastung.

Aktuelle Zahlen: Wo steht die Gebäudewende?

Der dena-Gebäudereport 2025 – Updatebericht April liefert neue Zahlen zu Wärmeerzeugern, Energieverbrauch, CO2 Emissionen, Baukosten und Förderstatistiken. Trotz rückläufiger Marktzahlen zeigt sich ein starkes gesellschaftliches Interesse an erneuerbaren Lösungen und der damit verbundenen Energieeffizienz.

2024 sanken die Emissionen im Gebäudesektor leicht, das Klimaziel wurde jedoch trotzdem verfehlt. Hauptverursacher waren private Haushalte, während der GHD-Bereich (Gewerbe, Handel und Dienstleistungen) seine Emissionen deutlich stärker senken konnte.

Rückgang beim Absatz von Wärmeerzeugern

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Quelle: https://www.dena.de/fileadmin/dena/Publikationen/PDFs/2025/Gebaeudereport_Update_April_2025.pdf, S.8.

Im Jahr 2024 wurden rund 712.500 Wärmeerzeuger verkauft – ein Rückgang um 46 % im Vergleich zum Vorjahr. Besonders betroffen waren Gas-Brennwertanlagen (–49 %) sowie Wärmepumpen (–46 %).

Die Zahl der abgesetzten Wärmepumpen fiel deutlich. Unter anderem bei Luft-Wasser-split Wärmepumpen um 61%. Dennoch bleibt der Bedarf hoch. Wärmepumpen machten 2024 circa drei Viertel der geförderten Heizsysteme aus.

Quelle: https://www.dena.de/fileadmin/dena/Publikationen/PDFs/2025/Gebaeudereport_Update_April_2025.pdf, S.8.

Energieberatung gefragt wie noch nie

Die finanziellen Herausforderungen bleiben nach wie vor ein zentrales Hindernis für die energetische Modernisierung. Der Baupreisindex für Nichtwohngebäude erreichte Ende 2024 ein neues Rekordhoch. Besonders auffällig dabei war, dass Beton als Baustoff deutlich teurer wurde, wohingegen einige Holzbaustoffe günstiger geworden sind.

Im Gegensatz zu den Verkaufszahlen zeigt sich bei den Fördermöglichkeiten ein gegenläufiger Trend. Vor allem im Bereich Beratung wurden 2024 rund 100.000 Anträge auf Energieberatung für Wohngebäude gestellt, was ein Anstieg um 25% gegenüber dem Vorjahr ist. Auch bei Nichtwohngebäuden verzeichnete die Beratung Fortschritte. Diese Entwicklung zeigt den Handlungswunsch der Bürger:innen, mehr Energieeffizienz zu erreichen. Auch die Förderung effizienter Wärmeerzeuger bleibt stark, obwohl die Neubauförderungen insgesamt rückläufig sind.

Quelle: https://www.dena.de/fileadmin/dena/Publikationen/PDFs/2025/Gebaeudereport_Update_April_2025.pdf, S.31.

Energieberatung für Wohngebäude (EBW), Energieberatung für Nichtwohngebäude, Anlagen und Systeme (EBN)

Photovoltaik und Speicher

Auch gebäudenahe Photovoltaik bleibt stark gefragt. Zwar ist der Zubau 2024 leicht zurückgegangen, doch mit 580.000 neu installierten Solarstromspeichern wurde hohe Werte erreicht. Der Gesamtbestand liegt nun rund bei 1,8 Millionen Geräten.

Quelle: https://www.dena.de/fileadmin/dena/Publikationen/PDFs/2025/Gebaeudereport_Update_April_2025.pdf, S.10.

Auch bei Photovoltaik-Modulen blieb der Trend trotz geringer Zahlen positiv. Besonders deutlich war der Zuwachs bei Plug-in-Anlagen (z.B. Balkonkraftwerken), deren Installation sich im Vergleich zum Vorjahr um 215% erhöhte.

Quelle: https://www.dena.de/fileadmin/dena/Publikationen/PDFs/2025/Gebaeudereport_Update_April_2025.pdf, S.12.

Weitere Entwicklungen: Energieverbrauch

Der Anteil erneuerbarer Energien an der Bruttostromerzeugung ist im Jahr 2024 auf ein neues Rekordniveau gestiegen: 54,4% des Stroms wurden aus erneuerbaren Quellen gewonnen. Das entspricht einer Gesamtmenge von 283,9 TWh, einem Anstieg um 3% gegenüber dem Vorjahr. Windkraft hatte mit fast der Hälfte den größten Anteil, gefolgt von Photovoltaik (26 %) und Biomasse (15 %).

Quelle: https://www.dena.de/fileadmin/dena/Publikationen/PDFs/2025/Gebaeudereport_Update_April_2025.pdf, S.27.

Fazit

Ob Wärmedämmung, Heizungstausch oder PV-Anlage – energetische Modernisierung lohnt sich. Energieeffizienz schützt nicht nur das Klima, sondern schont auch den Geldbeutel und stärkt die regionale Wirtschaft.

Dazu Corinna Enders, Vorsitzende der dena-Geschäftsführung: „Der anhaltend starke Ausbau von PV an Gebäuden und der Boom von Balkonkraftwerken verdeutlichen, dass die Bevölkerung auf die Energiewende setzt. Die zunehmende Nachfrage nach Sanierungsfahrplänen und der Anstieg der Förderanträge zeigen: Das Interesse und die Bereitschaft, auf klimafreundliche Lösungen umzusteigen, sind da.“

Quellen:
https://www.youtube.com/watch?v=HyvCQqGhTtc&list=TLGGMkgBUzBuGpMwNTA1MjAyNQ
https://www.bmwk-energiewende.de/EWD/Redaktion/Newsletter/2025/05/Meldung/direkt-nachgefragt.html
https://www.dena.de/fileadmin/dena/Publikationen/PDFs/2025/Gebaeudereport_Update_April_2025.pdf

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