Zwei Pilotprojekte für energieeffizienten sozialen Wohnungsbau in der Wallonie – Neubau im Quartier „Trixhes en transition“, Flemalle, und energetische Sanierung von Stadtwohnungen in Lüttich
Im Rahmen der Online-Veranstaltungsreihe „GReENEFF-Impuls“ stellten am 22. September 2021 die GReENEFF-Projektpartner Philippe Thill, Geschäftsführer der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft „La maison des hommes“ in Flémalle nahe Lüttich, Marie-Anne Vanhamel, Leiterin der technischen Abteilung im Wohnungsamts der Stadt Lüttich und Ariane Caudron, ACDC architectes, Aywaille, für „Plate-forme maison passive“ (pmp) aktuelle Maßnahmen zur Umsetzung der europäischen Klimaziele im sozialen Wohnungsbau in Wallonien vor.
Im Rahmen des Projekts „Trixhes en transition“ in Flémalle (Belgien) hat der Bauträger „La Maison des Hommes“ 48 neue Sozialwohnungen gebaut, die dem Passivhausstandard entsprechen. Der Bau wurde von einem so genannten „Bouwteam“ durchgeführt, bei dem ein Architekt mit einem Bauunternehmer zusammenarbeitet, um die architektonische Gestaltung und die Einhaltung der Ausschreibungskosten zu gewährleisten. Durch den Einsatz vorgefertigter Wandmodule konnten die neuen Gebäude in kurzer Zeit errichtet werden. Durch die Verlagerung von Stellplätzen an den Rand konnten große Freiflächen im Inneren des Quartiers erhalten werden. Bei der Bauausführung wurde die große Bedeutung einer detailgenauen Umsetzung der energetisch wirksamen Maßnahmen deutlich. So mussten Kältebrücken, die aufgrund ungenauen Arbeitens entstanden waren, erst nachträglich im Rahmen der Gewährleistung abgedämmt werde.
Im Zentrum von Lüttich hat das städtische Wohnungsamt Häuser aus dem 19. Jahrhundert in Sozialwohnungen mit einem hohen Energiestandard (belgische Energieeffizienzklasse A) umgewandelt. Dieser Energiestandard entspricht bereits heute den wallonischen Klimazielen für das Jahr 2050. Bei der Restaurierung der denkmalgeschützten Fassaden (Ausbesserung von Steinen, Wiederherstellung von Mineralputz, Restaurierung von Gesimsen, Holzrahmen usw.) wurde größte Bedeutung auf den Erhalt des historischen Aspekts gelegt. Die historische Bausubstanz stellte zahlreiche Herausforderungen an die Kreativität des bzw. der planenden Architekt*innen und Bauhysiker*innen. Alle Wohnungen sind „Unikate“ mit teils ungewöhnlichen Zuschnitten. Mit Hilfe von Photovoltaikmodulen auf der Dachfläche konnten auch bei bilanziell ungünstigen Wohnungen (viele Außenwände) der Energiestandard A erreicht werden.
Die Präsentationen können unter www.GReENEFF.eu unter „Dokumente“ eingesehen werden.
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