Erfahrungen und Perspektiven einer kommunalen Wohnungsbaugesellschaft nach 11 Jahren Betrieb eines Pilotprojekts

Als erste Wohnungsbaugesellschaft im Saarland hatte die Gemeinnützigen Siedlungs-Gesellschaft mbH (GSG) Neunkirchen im Jahr 2009 mit dem von der Deutschen Energieagentur (dena) geförderten Modellprojekt Finkenweg 23 das Ziel, bezahlbaren, modernen und sicheren Wohnraum im Passivhausstandard zu schaffen. Guido Esseln hat das Modellprojekt Finkenweg 23 als kaufmännischer Geschäftsführer der GSG Neunkirchen mit initiiert und seitdem begleitet.  Die umfassende energetische Modernisierung sollte exemplarisch aufzeigen, wie zukunftsfähige Bestände entwickelt werden können. Mit der Umsetzung wurde deutlich, dass das auch heute noch als ambitioniert geltende Sanierungsziel „PassivHaus“, d. h. eine Zertifizierung durch das Passivhaus Institut Darmstadt nur mit hohem Aufwand und äußerst sorgfältiger Umsetzung im Detail umgesetzt werden, ein Aufwand, der im Geschosswohnungsbau im niedrigen Preissegment ohne erhebliche Fördermittel nicht zu Marktpreisen realisierbar ist. Der Passivhaus-Standard wurde daher bei späteren Sanierungen der GSG nicht mehr umgesetzt, doch wurden wertvolle Erfahrungen gesammelt, die in Folgeprojekte eingeflossen sind. So wurde erkennbar, dass beim von Wärmepumpen hohe Wartungskosten anfallen, die die Kostenersparnisse durch den verminderten Energiebedarf weitgehend neutralisieren. Nach 12 Jahren Betrieb ist zudem eine Erneuerung der Wärmepumpen erforderlich geworden mit Kosten, die in der lang- mittelfristigen Gesamtbilanz zu berücksichtigen sind.
Der sehr interessante Vortrag leitete eine überaus angeregte Diskussion unter den teilnehmenden Praktikern ein.

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