Hintergrund und Ziele des Projekts

Lokal integrierte und optimierte Energiesysteme spielen eine entscheidende Rolle bei der Erreichung der energiepolitischen Ziele Deutschlands und Frankreichs. Landesgrenzen stellen innerhalb der Europäischen Union jedoch nach wie vor ein Hindernis für die lokale Integration dar. Dadurch bleiben zahlreiche Synergiepotenziale in Grenzregionen ungenutzt.

Genau hier setzt die Smart Border Initiative (SBI) an, die im Rahmen der Deutsch-Französischen Energieplattform von der Deutschen Energie- Agentur (dena) und der französischen Energie- und Umweltagentur ADEME in enger Zusammenarbeit mit Schlüsselakteuren aus Deutschland und Frankreich initiiert wurde: Basierend auf einer intelligenten, physischen Verbindung der Stromnetze der beiden Verteilnetzbetreiber energis Netzgesellschaft (Deutschland) und Enedis (Frankreich) soll in der Region Saarland/Lothringen ein europaweit einzigartiges Multi-Energiesystem geschaffen werden. Durch ein Smart Grid werden die Strom- und Wärmeversorgung sowie der Mobilitätssektor auf beiden Seiten der Grenze intelligent miteinander vernetzt und optimiert. Das gestaltet die Integration Erneuerbarer Energien (kosten-) effizient, erhöht die Versorgungssicherheit in der Grenzregion und leistet einen Beitrag zum Klimaschutz.

Aktuell befindet sich das Projekt, das durch die EU-Kommission finanziell gefördert und von den Regierungen Deutschlands und Frankreichs unterstützt wird, in der Planungsphase. Die Ergebnisse dieser Phase bilden im Anschluss die Basis für eine mögliche Umsetzung des Projekts.

Mehr Informationen finden Sie unter www.d-f-plattform.de/unsere-projekte/smart-border-initiative

Warum Flexibilität und Sektorkopplung immer wichtiger werden

Ein wichtiger Bestandteil der Smart Border Initiative ist die Einbeziehung lokaler Energieverbraucher. Denn mit dem verstärkten Ausbau der volatilen erneuerbaren Energien bei gleichzeitig sinkender Stromerzeugung auf Basis konventioneller Energieträger steigt der Bedarf an Flexibilität im Energiesystem sowie an Lösungen zur Integration erneuerbarer Energien in den Sektoren Strom, Wärme und Mobilität. Dezentrale Erzeugungs- und Verbrauchsanlagen die kurzfristig eingesetzt werden können, um die Stromnachfrage an die volatile Erzeugungssituation anzupassen, gewinnen so an Bedeutung. Durch den Einsatz von flexiblen Lasten und die Nutzung erneuerbarer Energien in Anwendungen auch abseits des Stromsektors (sog. Sektorkopplung) kann die Integration erneuerbarer Energien vorangetrieben werden. Das schafft nicht nur Vorteile für das Energiesystem als Ganzes: Für Energieverbraucher ergeben sich dadurch konkret neue Erlös- und Einsparpotenziale, beispielsweise durch die Vermarktung ihrer Flexibilitäten oder durch eine kosten- und CO2-effiziente Energieversorgung.

(Quelle: dena)

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Grenzüberschreitendes Smart-Grid-Energy-System, Quelle: dena
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Ihre Ansprechperson

Siegbert Schellenbach
Projektmanager SBI

Ausbildung/ Berufsbezeichnung