Mehr Nachhaltigkeit im Büro

In der Reihe „Umweltpolitik im Kontext“ haben wir uns mit dem Begriff der Nachhaltigkeit und seiner Definition beschäftigt. In den nächsten Ausgaben unseres Newsletters werden wir konkrete Ansätze vorstellen, wie jede/r Einzelne von uns seinen Alltag zukunftsfähiger gestalten kann. Beginnen möchten wir mit der Frage: Was kann jede/r in seinem Arbeitsalltag für einen nachhaltigen/zukunftsfähigen Lebensstil machen. 

1. Energie sparen

Licht: Nutzung Tageslicht und die Integration neuer Leuchtmittel.
Standby: Elektrogeräte nach der Nutzung (über Nacht und Wochenende) vollständig ausschalten, um Standby-Energie zu unterbinden.
Heizen und Lüften: bewusstes Heizen und Stoßlüften mit abgedrehter Heizung oder mit Hilfe einer automatische Heizungs- und Klimaanlagensteuerung 

2. Nachhaltigkeit bei der Anschaffung von Elektrogeräten

Ein zentraler Ort mit einem Netzwerkdrucker, statt an jedem Arbeitsplatz kann eine Lösung sein. Dies gilt ebenso für Geräte wie Kaffeemaschinen und Kühlschränke. Bei der Anschaffun von Elektrogeräten lohnt es sich immer auf die Energieeffizienzklasse zu achten.

3. Wie komme ich zur Arbeit? – Ist Arbeiten im Homeoffice möglich?

Muss der Weg zur Arbeit wirklich mit dem Auto bestritten werden? Bei kürzeren Wegen ist das Fahrrad eine sehr gute Alternative, da es sowhl für die Gesundheit, als auch für die Umwelt positive Auswirkungen hat. Das E-Bike erfreut sich sich zunehmender Beliebtheit. Auch Leasing-Angebot zur Anschaffung von E-Bikes für die Mitarbeiter/innen sind inzwischen weit verbreitet. (z.B. www.bikeleasing.de, www.jobrad.org)
Falls der Weg doch zu weit sein sollte, sind öffentliche Verkehrsmittel eine nachhaltige Alternative.
Besonders ressourcenschonend ist natürlich die Arbeit im Homeoffice, wenn überhaupt kein Arbeitsweg beschritten werden muss. Auch diese Arbeitsform oder eine Mischform zwischen Home- und Präsenztagen ist eine nachhaltige Arbeitsform, die zukünftig umgesetzt werden soll.

4. Müll vermeiden und trennen

Sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber können etwas dafür tun, die tägliche Müllerzeugung auf ein Minimum zu reduzieren. Wer als Arbeitgeber Getränke zur Verfügung stellt, sollte anstelle von Plastik- auf Glasflaschen setzen. Kaffeemaschinen sind nicht nur hinsichtlich der Anzahl und des Energieverbrauchs wichtig, sondern auch in puncto Müll. Wer Müll sparen möchte, verzichtet auf Kapselmaschinen, die jährlich für viele Tonnen Müll verantwortlich sind.  

Der entstandene Müll muss natürlich auch entsprechend getrennt werden: Was zu Hause bei den meisten selbstverständlich ist, sollte auch im Büro umgesetzt werden!

6. Sind weite Reisen durch Deutschland noch notwendig?

Mindestens eines haben wir in diesen besonderen Zeiten gelernt: Es ist nicht notwendig kreuz und quer durch Deutschland zu reisen, um an Besprechungen und Veranstaltungen teilzunehmen.  Video-Calls oder Telefonate liefern (fast) dasselbe Ergebnis und stellen auf jeden Fall eine Alternative dar.  

7. Mehrwegutensilien im Büro

Es lohnt sich immer, Mehrwegprodukten zu nutzen: Anstelle von Einwegstiften sollten es z.Bsp. Nachfüllstifte sein. Doch auch bei Arbeitsmaterialien wie Druckerpapier, Arbeitsmappen und Co. sollte es im besten Fall Recyceltes sein. Weiterhin ist es ratsam, nach Händlern Ausschau zu halten, die auf möglichst wenig Verpackung setzen bzw. ein Mehrweg-Versandsystem anbieten.

8. Muss alles ausgedruckt werden – und wie?

Um Druckerpapier, Tinte und Energie zu sparen, sollten Drucker auf doppelseitiges Drucken und Kopieren eingestellt sein. Außerdem empfiehlt es sich oft, einfach mehrere Seiten auf einer zu drucken. Zudem wird der Verbrauch drastisch gesenkt, wenn Mitarbeiter Dokumente digital speichern und teilen. Selbstverständlich sollten alle Geräte eine möglichst hohe Energieeffizienzklasse vorweisen.

Der Trend geht zum papierlosen Büro und jeder Ausdruck sollte kritisch hinterfragt werden.

9. Nachhaltige Verpflegung

Bei der Auswahl der täglichen Mahlzeiten gibt es ebenfalls einiges, das Arbeitnehmer im Sinne der Nachhaltigkeit im Büro unternehmen können. Mehrwegverpackung oder das eigenes Essen in der Tupperdose mitbringen ist natürlich einem Essen to go, bei dem regelmäßig Abfälle entstehen, vorzuziehen.  Bio-Lebensmittel sind dabei ebenso eine Selbstverständlichkeit wie Fairtrade-Kaffee

10. Umweltfreundliche Reinigungsmittel verwenden

Natürlich müssen Büros regelmäßig gereinigt werden. Der Arbeitgeber hat allerdings selbst in der Hand, wie umweltfreundlich die Reinigung vonstattengeht. Im Handel gibt es viele verschiedene nachhaltige Reinigungsmittel, die ganz oder weitestgehend auf umweltschädigende Chemikalien verzichten und trotzdem ganze Arbeit leisten.

11. Soziale Mitbestimmung: Betriebsrat

Nachhaltigkeit beinhaltet nicht nur Umwelt- und Ressourcenschutz. Hier gehören auch soziale Aspekte in Form von Mitbestimmung durch die Arbeitsnehmer/innen dazu. Ab einer Betriebsgröße von fünf (wahlberechtigten) Mitarbeitern ist grundsätzlich die Gründung eines Betriebsrats zu empfehlen.   

Es gehört gar nicht so viel dazu, den eigenen Arbeitsalltag im Sinne der Nachhaltigkeit zu gestalten. Meist sind es nur kleine Veränderungen in der eigenen Vorgehensweise, die mit der Zeit große Wirkung zeigen.