Förderaufruf Energiewende und Gesellschaft
Das Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) ruft innerhalb des 7. Energieforschungsprogramms der Bundesregierung zur Förderung von Projekten im Themenfeld Energiewende und Gesellschaft auf.
Der Förderaufruf bezieht sich auf gesellschaftliche Themen, die in Zusammenhang mit system- und technologieübergreifenden Aspekten der Energiewende stehen. Dabei gilt es sich nicht nur auf einzelne Technologiebereiche zu beschränken, sondern vor allem einen entscheidenden Mehrwert zur Energieforschung beizusteuern.
Begründet wird der Förderschwerpunkt damit, dass Energiewende und Klimaschutz zentrale Elemente eines umfassenden Transformationsprozesses sind, der uns allen bevorsteht. Denn der Transformationsprozess bezieht sich auf einen tiefgreifenden Umbau des gesamten Energiesystems, welcher sich nicht nur auf technologische und organisatorische, sondern auch auf gesellschaftliche Prozesse auswirkt. Zentrale Frage des Förderaufrufs ist daher, welche Wechselwirkungen zwischen technologischen Innovationen und Prozessen der Energiewende zu den gesellschaftlichen Bereichen besteht. Gerade in Bezug auf die Ausarbeitung tragfähiger Kompromisse ist hier der Forschungsbedarf enorm.
„Deshalb bedarf es zusätzlicher anwendungsorientierter Forschungsanstrengungen unter Einbeziehung einer Vielzahl von Handlungsfeldern und Akteuren, um sozioökonomische Herausforderungen und Folgen des Transformationsprozesses zu erkennen und bei der Gestaltung des Energiewendeprozesses angemessen zu berücksichtigen.“
Vgl. Förderaufruf_Energiewende-und-Gesellschaft-2022.pdf (energieforschung.de)
Anwendungsbereiche sind laut gesellschaftsbezogener Energiewendeforschung sowohl Wirtschaftsbranchen, Wertschöpfungsketten, Gruppen, Haushalte und/oder Individuen gleichermaßen. Daher sollen durch transdisziplinärer Zusammenarbeit gesellschaftliche Zielkonflikte besser identifiziert werden und entsprechende, die Energiewende beschleunigende Lösungen entwickelt werden. Zudem sollen die Projekte langfristige Leitbilder und Roadmaps, genauso wie Bürgerdialoge für gesellschaftliche Teilhabe und Akzeptanz beinhalten: „Die Forschung kann auch dazu beitragen, die Chance auf Teilhabe besser zu vermitteln oder sozial gerecht zu gestalten.“
Daher sind auch Open Science-Ansätze oder Forschung mit Citizen Science-Elementen gerne gesehen, um den Dialog der Energieforschung mit der Gesellschaft zu stärken und Perspektiven aus der Zivilgesellschaft stärker in die Forschung einzubeziehen
Beispiele für förderungsrelevante Projekte sind z.B. interdisziplinäre Projekte, die die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen der Energiewende hinsichtlich ihrer technischen, ökonomischen, sozialen, institutionellen und gesetzlichen Dimensionen untersuchen. Dies umfasst auch die sozioökonomische Erforschung gesellschaftlicher Bedürfnisse in Regionen, die vom Strukturwandel betroffen sind. Zudem gilt der Anspruch an förderungsrelevante Projekte, ihre Simulations-, Visualisierungs- und Kommunikationsstrategien unter enger Beteiligung gesellschaftlicher Akteure auszurichten. Besten Falls können aus erfolgreichen Projektvorhaben neue Handlungsbereiche der Energiewende im soziokulturellen Kontext abgeleitet und weiterentwickelt werden.
Nicht Gegenstand des Förderaufrufs sind Projektvorschläge, die sich auf rein technologiespezifische Forschungsvorhaben beziehen, genauso wie die originäre Politikberatung.
Antragsberechtigt sind Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft mit einer Betriebsstätte oder Niederlassung in Deutschland, Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen mit Forschungs- und Entwicklungskapazitäten in Deutschland sowie Gebietskörperschaften und Einrichtungen der öffentlichen Verwaltung wie auch Stiftungen und Vereine.
Informationen zur Antragstellung:
- Förderaufruf Energiewende und Gesellschaft
- Einreichen von Projektskizzen: 22. Februar bis 17. April 2022, 15 Uhr
- Hier geht es zum Easy-Online-System zur Skizzeneinreichung
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