Eine spannende Entdeckungstour für Kinder: Schneehase Flocki
In einem ruhigen, abgeschiedenen Tal in den Bergen wohnte ein kleiner Schneehase namens Flocki. Im Winter hatte er ein wunderschönes, wuscheliges, reinweißes Fell und er spielte gerne im Schnee. Er war sehr glücklich und voller Neugier und Abenteuerlust. Obwohl es ziemlich kalt draußen war, beschloss Flocki eines Tages, auf sein Lieblingsfeld nahe der Stadt zu laufen, auf dem besonders köstliche Wurzeln zu finden waren. Als er das Feld hinunterhüpfte, sah er plötzlich eine wunderschöne Hasendame mitten am Feld sitzen. „Wau“, dachte er sich, „die ist aber hübsch, die habe ich hier noch nie gesehen!“ Die junge Feldhäsin bemerkte Flocki nicht, lief die Wiese hinunter und steuerte auf die nahe gelegene Stadt zu. Flocki dachte sich: „Ui, die würde ich gerne kennen lernen, ich muss sie unbedingt fragen, wie sie heißt“, und folgte ihr, ohne dass sie es merkte. Sie lief davon und Flocki hinterdrein.
Plötzlich wurde es immer lauter und lauter und Flocki bemerkte, dass er auf einmal mitten in der Stadt war. Aber da die Häsin immer weiterlief, folgte ihr Flocki. Er hüpfte über die Straßen, rannte Gehsteige entlang und huschte durch enge Gassen, immer ihrer braunen Blume hinterher. Flocki versuchte, sie nicht aus den Augen zu lassen und bemerkte nicht, dass er plötzlich mitten auf der Fahrbahn stand und ein Auto direkt auf ihn zukam. Er sprang im letzten Moment auf die Seite und schlüpfte durch einen Zaun auf eine nahe gelegene Wiese. Ganz erschöpft ließ er sich fallen, als er plötzlich völlig erschrocken auf seine Pfötchen sah: „Pfui, die sind ja ganz grau geworden!“ Auch sein Fell stand ihm zu Berge und war voller Schmutz und Staub und husten musste er auch, weil sein Hals so komisch kratzte. Das muss von der Straße und den Autos kommen, dachte er sich. Flocki fühlte sich elend und bekam furchtbares Heimweh.
Da stand auf einmal die junge Feldhäsin vor ihm und strahlte ihn mit ihren wunderschönen Kulleraugen mitten ins Gesicht. Flocki bekam ganz weiche Knie und schämte sich ein bisschen, weil er so schmutzig aussah. Aber gleichzeitig war er so froh, sie zu sehen, dass er ihr ins Gesicht grinste und dann begannen beide ganz laut zu lachen. Flocki sagte zu ihr: „Wie heißt du überhaupt?“ „Mein Name ist Ackelina und ich wohne auf dem Feld nahe der Stadt“, antwortete sie. „Und wie heißt du?“ „Ich heiße Flocki und normalerweise habe ich ein schöneres, weißes Fell, denn ich wohne in den Bergen, wo die Luft viel besser und alles ganz sauber ist, aber hier in der Stadt ist es grau geworden“, sagte Flocki verlegen. „Gibt es denn hier in der Stadt nur Autos und wie können denn die Menschen da überleben, wenn alles so staubt und stinkt?“ „Oh“, sagte darauf Ackelina, „ich weiß: Viele Menschen fahren mit den Autos und bemerken dabei gar nicht, wie sie unsere und ihre Luft verschmutzen und ihre Gesundheit gefährden. Ich weiß auch nicht, wohin das führen wird, denn sie wollen einfach nicht weniger Auto fahren. Nur Kinder sind da eine Ausnahme, die kommen auch ohne Autos voran. Vielleicht sollten wir sie fragen, was wir tun können, damit sich etwas ändert.“
Habt Ihr Ideen was wir tun können, damit die Menschen weniger Auto fahren?
Gibt es andere Möglichkeiten von einem Ort zum anderen zu kommen?
Was haltet ihr von der Idee, dass alle Menschen zu Fuß gehen und wir Autos abschaffen?
Nachdem die Kinder den Hasen geholfen haben, hatten auch Ackelina und Flocki einige Ideen. Ackelina sagte: „Flocki, eigentlich ist es doch ganz einfach die Menschen dazu zu bringen weniger Auto zu fahren.“ Flocki fragte erstaunt: „Ja? Und wie?“, da fing Ackelina an ihm alles zu erklären. „Pass auf. Ganz oft sehe ich in der Großstadt Fahrradfahrer*innen und das tolle ist, dass diese Fahrräder überhaupt keinen Auspuff haben. Die Fahrräder stinken nicht und sie verpesten die Luft überhaupt nicht.“. Flocki reagierte sofort: „Au ja und Benzin brauchen die Fahrräder auch nicht, also sparen die Autofahrer*innen sogar Geld. Denn normalerweise würden sie ihre Autos regelmäßig tanken, aber das brauchen sie mit dem Fahrrad nicht mehr. Ich habe auch noch eine andere Idee. Wenn die Leute öfter mit der Bahn oder dem Bus fahren würden, dann gäbe es auf den Straßen viel weniger Autos. Die Abgase die hinten aus dem Auto rauskommen sind nämlich gar nicht gut für die Natur und die Menschen“
Plötzlich merkten die beiden, dass sie beobachtet wurden. Neben einem Mülleimer auf der Straße hatte sich eine kleine Maus namens Mimi versteckt. Mimi sprang mit einem Satz hinter der Tonne hervor und unterbrach Flocki: „Hallo ihr zwei, ihr habt das E-Auto ganz vergessen!“. Ackelina fragte lautstark: „Aber, aber was ist denn ein E-Auto? Das kenne ich gar nicht.“ Auch Flocki schüttelte den Kopf. Mimi sagte: „So, also E-Auto steht für Elektroauto. Elektroautos sehen so aus wie ganz normale Autos aber sie brauchen kein Benzin oder Diesel und deshalb haben sie keinen Auspuff. Elektroautos fahren mit Strom. Das Beste ist, dass diese Autos nicht stinken, denn sie produzieren bei der Fahrt keine Abgase.“
Ackelina wirkte begeistert und wollte sofort wissen, wo denn der Strom herkommt? Mimi sagte, dass die beiden ihr folgen sollten und rannte los. Die beiden Hasen hoppelten und die Maus sprang über die Straße bis sie an einem Feldrand standen. Vor Ihnen befand sich ein großes weißes Windrad. Mimi sprach: „Schaut mal, das ist ein Windrad. Mit einem Windrad kann Strom erzeugt werden und zwar auf ganz natürliche, umweltfreundliche Weise. Sobald der Wind weht, dreht sich das Windrad und es wird Strom erzeugt. Komm wir basteln mal ein Windrad!“. „Au ja, super!“ riefen Ackeline und Flocki gemeinsam.
Bau eines Windrades in der Schule oder Zuhause
1. Falte das Blatt so, dass das Papier vier Faltlinien hat.
2. Von jeder Spitze des Blatts schneidest du jetzt mit der Schere entlang der Faltlinie bis zur Mitte jeder Linie (siehe schwarze Linie auf dem Blatt). Achtung, nicht bis zur Mitte des Blatts schneiden!
3. Nun klebst du die Ecken in der Mitte zusammen, am besten sodass die Spitzen übereinander liegen. Dann nimmst du die Stecknadel und stichst sie vorsichtig durch alle vier Spitzen in der Mitte.
4. Jetzt steckst du die Spitze der Stecknadel in den Holzstab. Fertig ist dein Windrad!

„Das hat ja Spaß gemacht, aber kann man nur mit Windrädern Strom erzeugen?“ fragte Flocki begeistert und wedelte derweil mit seinem selbstgebastelten Windrad in der Luft. Mimi, die Maus antworte „Aber nein, es gibt noch viele andere Möglichkeiten. Schaut mal.“ Die Maus Mimi dreht sich um und zeigt auf das Dach des Hauses am Feldrand. „Das ist eine Solarzelle. Viele Menschen haben diese Solarzellen auf ihren Dächern damit können sie mithilfe der Wärme der Sonne Strom erzeugen und Wasser erwärmen. Da fällt mir ein, dass ich auch ein spannendes Experiment zur Sonnenenergie kenne. Probiert es doch mal aus.“
Bau einer Sonnenfingerheizung in der Schule oder Zuhause

1. Du nimmst etwas Pappe oder Papier und ziehst mit einem Zirkel einen Kreis von 12 cm Durchmesser. Dann beklebst du den Kreis mit Alufolie.
2. Nun faltest du den Kreis zweimal und schneidest an der Spitze ein Loch, in der Größe deines Zeigefingers.
3. Schneide den Kreis jetzt bis zu Mitte ein, lege die beiden Blatthälften so übereinander, dass ein Schirm entsteht und klebe sie zusammen. Die Seite mit der Alufolie soll Innen sein.
4. Jetzt kannst du dir den kleinen Fingerwärme auf den Zeigefinger stecken und hältst den Finger mit dem Schirm in die Sonne.
„Ui. Das hat richtig Spaß gemacht und meine Pfote wird in der Sonne ganz schön warm“ sagte Flocki. Beim Spielen mit dem selbstgebastelten Windrad und der Solarfingerheizung, fiel den Hasen nicht auf, dass sie sich einem kleinen Bach näherten. Als Flocki sein Windrad besonders schnell zum Drehen bringen wollte machte er einen riesigen Sprung und landete im Wasser. Er freute sich, denn endlich wurde sein Fell wieder schön sauber und sein weißes Fell strahlte in der Frühlingssonne. Mimi, die Maus wollte nicht ins Wasser und beobachtete die Hasen beim Spielen. „Wisst ihr was?“ sagte Mimi „Sogar mit der Hilfe des Wassers kann Strom erzeugt werden“. Ungläubig schauten Flocki und Ackelina zu ihr rüber. Mimi fuhr fort: „Es gibt zum Beispiel Wasserkraftanlagen, diese Anlagen nutzen die Energie des fließenden Wassers und wandeln sie in elektrische Energie also Strom um. Wir können das mal mit einem kleinen Wasserrad ausprobieren.“
Bau eines Wasserrades aus Joghurtbechern
https://www.geo.de/geolino/basteln/14761-rtkl-bauanleitung-wasserrad-aus-joghurtbechern

Ackelinas Wasserrad war als erstes fertig und drehte sich sofort im fließenden Wasser des Baches. Die beiden Hasen waren sehr aufgeregt und freuten sich über all die Dinge, die sie heute gelernt haben. Sie verabschiedeten sich von der Maus Mimi und versprachen, möglichst bald wiederzukommen, um weiter Experimente zu entdecken. So hoppelten die beiden Hasen wieder in Richtung Wald und hatten auch in den folgenden Tagen noch viel Spaß mit dem kleinen Windrad, der Fingerheizung und dem Wasserrad.
Quellen:
Unterrichtsmaterialien für die Volksschule im Rahmen des klima:aktiv mobil Aktions- und Beratungsprogramms, „Moblitätsmanagement für Schulen“ Umwelt-Bildungs-Zentrum Steiermark, Dipl.-Päd. Cosima Pilz http://www.schulenmobil.at/images/doku/unterrichtsmappe.pdf
Klimawerkstatt 1, Unterrichtsmaterialien Klima für LehrerInnen der 2. – 6. Schulstufe von Klimabuendnis https://www.klimabuendnis.at/images/doku/kb_klimawerkstatt_1_endversion.pdf
Weiterführende Links:
https://www.ubz-stmk.at/fileadmin/ubz/upload/Downloads/Mobilitaet/4_Verkehrssparen_am_Schulweg.pdf