Praxisbeispiel: Nutzung von überschüssigem Windstrom zur Warmwassererzeugung

Eine große Problematik beim Ausbau erneuerbarer Energien ist nach wie vor die Frage, wie Produktionsspitzen ausgeglichen werden, um eine möglichst sichere und durchgängige Energieversorgung gewährleisten zu können. Zeitweilige Überproduktionen von Strom können nicht nur nicht effizient genutzt werden, sondern führen auch zu einer zusätzlichen Belastung der Stromnetze. So werden in Deutschland beispielsweise seit Jahren effiziente Lösungen gesucht, um überschüssige Wind- oder Solarenergie zu speichern und nutzbar zu machen.

Im ungarischen Százhalombatta hat das Kraftwerk Dunamenti einen anderen Ansatz gefunden und umgesetzt. Das Pionierprojekt verbindet überschüssigen Windstrom mit einer Power-to-Heat-Lösung:

Zukünftig steht dem Kraftwerk ein neuer Elektrodenheizkessel zur Erzeugung von Warmwasser zur Verfügung. Dieser Kessel stellt einen vollständig regelbaren und flexiblen Stromverbraucher mit bis zu 30 Megawatt dar, welcher bei Bedarf zu- oder abgeschaltet werden kann. Durch die Nutzung dieser Funktion lassen sich zukünftig bis zu 120 MW zusätzliche wetterabhängige Energiequellen sicher in das Netz integrieren. Dies stärkt nicht nur die Versorgungssicherheit vor Ort, sondern auch die Nachhaltigkeit.

Péter Horváth, CEO des Kraftwerks Dunamenti erklärt: „Diese Power-to-Heat-Anwendung wird dazu beitragen, das Stromnetz auszugleichen, indem der überschüssige Strom in Wärme für einen Wärmespeicher umgewandelt wird, mit dem sich der lokale Wärmebedarf decken lässt. Dank dieser Anlage können wir Erdgas vollständig aus unserem Wärmeverbrauch vor Ort verdrängen und auch die Gasbindung der Fernwärmeversorgung in Százhalombatta reduzieren.“

Mehr Informationen:

https://www.erneuerbareenergien.de/transformation/lastmanagement/einfach-genial-warmwasser-aus-ueberschuessigem-windstrom