Austausch alter Heizungen boomt – Große Nachfrage, auch durch die Förderung des Bundes

Im Lockdown haben viele in die Sanierung Ihres Hauses investiert. Der Bundesverband der deutschen Heizungsindustrie (BDH) berichtet, dass der Absatz von Heizung im letzten Jahr um 13 Prozent angestiegen ist. Im Durchschnitt wuchs die Branche seit 2000 gerade mal um zwei Prozent pro Jahr. Besonders Heizungssysteme, die hohe Energieeffizienz mit erneuerbaren Energien koppeln, stehen hoch im Kurs. Der Absatz von Wärmepumpen stieg im vergangenen Jahr um 40 Prozent, der Absatz von Holzzentralheizungen erhöhte sich um knapp 140 Prozent. Beschleunigt wurde der positive Trend auch durch die verbesserten Förderbedingungen des Bundes.

Mehr Förderprogramme zu günstigeren Konditionen

Um das Klimaschutzprogramms 2030 umzusetzen, hatte die Bundesregierung ihre Gebäudeförderung zu Jahresbeginn 2020 novelliert. Dabei wurden die Fördersätze sowohl im CO2-Gebäudesanierungsprogramm sowie im Marktanreizprogramms (MAP) erhöht. Ebenso wurde eine Austauschprämie für Ölheizungen eingeführt.

Seit Anfang 2020 bezuschusst das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bis zu 45 Prozent der förderfähigen Kosten für den Austausch einer alten Ölheizung durch eine Heizanlage, die ausschließlich erneuerbare Energien nutzt. Bei einem  Umstieg auf einen Gasbrennwertkessel mit angeschlossener Solarthermie-Anlage, Wärmepumpe oder Holzpellets-Heizung werden 40 Prozent der förderfähigen Kosten übernommen.

Die Anfang 2021 gestarteten „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ (BEG) bündelt alle bisherigen Programme zur Förderung von Energieeffizienz und erneuerbaren Energien im Gebäudebereich innerhalb eines Programmes. Der erste Teil des BEG ist zum 1. Januar 2021 mit der Förderung von Einzelmaßnahmen in Kraft getreten. Der zweite Teil mit den Programmen BEG Wohngebäude und BEG Nichtwohngebäude folgt im Juli 2021. Für die BEG konnte Ende 2020 die Bestätigung der EU-Kommission erlangt werden, dass die Förderung beihilfefrei erfolgen kann. Dadurch können Bürgerinnen und Bürgern ihre Anträge jetzt noch einfacher stellen.

Summe der Förderanträge hat sich fast verdoppelt

Die Summe der Förderanträge für die Gebäudeeffizienzprogramme des BMWi hat sich von 2019 auf 2020 fast verdoppelt – von 326.000 in 2019 auf 600.000 im letzten Jahr. Besonders stark war die Steigerung bei Anträgen für den Einbau von Heizungen auf Basis erneuerbarer Energien zu erkennen. Deutschlandweit wurden im Förderprogramm Heizen mit Erneuerbaren Energien 2020 insgesamt 280.118 Anträge gestellt. Im Saarland waren es im vergangen Jahr 3.372 Anträge. Die Antragsstellungen von Bürgerinnen und Bürgern aus dem Saarland viel auf 2.747 reine EE-Anlagen, 619 Gas-Hybrid-Heizungen, und 6 Renewable Ready Anlagen. Knapp die Hälfte ließ zusätzlich eine alte Ölheizung austauschen.

Die Höhe der insgesamt gezahlten Zuschüsse im Förderprogramm Heizen mit Erneuerbaren Energien in Höhe von rund 566 Millionen Euro ist im Jahr 2020 um das ca. 2,7-fache gegenüber 2019 deutlich gestiegen. Das Investitionsvolumen der geförderten Maßnahmen lag 2020 insgesamt bei rund 1.74 Milliarden Euro und damit um das doppelte über den Zahlen von 2019.

Noch viel Potenzial

Andreas Lücke Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der deutschen Heizungstechnik (BDH) erwartet, dass sich der gute Marktverlauf in diesem Jahr fortsetzt. Das bedeutet nicht nur eine steigende Zahl der Investitionen im Bereich Energieeffizienz und die Nutzung Erneuerbarer Energien im Wärmemarkt, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele.

Weitere Informationen zu den aktuellen Förderprogrammen (der BAFA) finden sie unter: https://www.bafa.de/DE/Energie/Heizen_mit_Erneuerbaren_Energien/Foerderprogramm_im_Ueberblick/foerderprogramm_im_ueberblick_node.html